Zartes Hornblatt
Zartes Hornblatt | ||||||||||||
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Zartes Hornblatt (Ceratophyllum submersum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ceratophyllum submersum | ||||||||||||
L. |
Das Zarte Hornblatt (Ceratophyllum submersum) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hornblattgewächse (Ceratophyllaceae). Sie ist in Eurasien und Afrika verbreitet und kommt auch in Nord- und Mittelamerika vor.[1] Es handelt sich um eine wurzellose, ganzjährig grüne, submerse, flutende Wasserpflanze.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Zarte Hornblatt ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Der Stängel wird 25 bis 60 Zentimeter lang. Die Laubblätter sind quirlig am Stängel angeordnet. Es besitzt im Gegensatz zum Rauhen Hornblatt feine grüne Laubblätter, die zwei- bis viermal gabelig geteilt sind und nur wenige (etwa 5 bis 8) kaum sichtbare Zähnchen an den Blättern besitzt.
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die eingeschlechtigen Blüten besitzen nur ein bis zwei Blütenhüllblätter. Männliche Blüten enthalten 10 bis 20 Staubblätter. Die Früchte sind stets ohne Stacheln.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 72.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Zarten Hornblatt handelt es sich um einen Hydrophyten.
Bestäubt werden die meist unter Wasser blühenden Blüten durch die Wasserströmung. Die Ausbreitung der Früchte erfolgt ebenso durch das Wasser und relativ häufig auch durch Vögel, die die zum Teil klebrigen Früchte an das nächste Gewässer tragen. Im Herbst bildet die Pflanze Turionen (Winterknospen) aus.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das eurasiatische Zarte Hornblatt ist in Europa und Teilen Westasiens verbreitet. In Eurasien erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von Süd- und Mitteleuropa, im Norden bis Südengland und Dänemark; ostwärts bis Westsibirien und Zentralasien. Weitere Vorkommen findet man in Mesopotamien, in Afrika, in Florida und auf Hispaniola.[1] Obgleich das Zarte Hornblatt sehr wärmeliebend ist, reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Südskandinavien und bis nach Südsibirien, wo es allerdings nur besonders warme Gewässer besiedelt.
In Mitteleuropa ist es im Küstenbereich selten, im Binnenland sehr selten und in größeren Gebieten Mitteleuropas fehlt es ganz. Das Zarte Hornblatt kam in weiten Teilen Deutschlands vor. Südlich des Mains findet man es kaum noch; frühere Vorkommen sind hier entweder erloschen oder sie beruhen auf Falschbestimmungen. Ebenfalls fraglich sind Angaben aus dem Wallis und dem Alpenvorland. In Kärnten ist es selten zu finden. Durch die zunehmende Eutrophierung der Gewässer befindet es sich gerade in zunehmender Ausbreitung.
Das Zarte Hornblatt gedeiht in eutrophen stehenden Gewässern. Das Zarte Hornblatt braucht zumindest mäßig stickstoffreiche, sommerwarme, stehende Gewässer mit ausgeprägtem Schlammboden. Es kommt in Seen oder Söllen und in Altwassern vor, und zwar in windgeschützten Buchten oder über flach auslaufendem Seegrund, also vermutlich in Wassertiefen von weniger als 1,5 bis 2 Metern. Es gedeiht in Gesellschaften der Verbände Lemnion, Nymphaeion oder Potamogetonion.[2]
Systematik und Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Ceratophyllum submersum erfolgte 1763 durch Carl von Linné. Das Artepitheton submersum bedeutet untergetaucht.
Man kann zwei Varietäten unterscheiden:
- Ceratophyllum submersum var. haynaldianum (Borbás) Wilmot-Dear: Sie kommt von der Slowakei bis Ungarn vor.[1]
- Ceratophyllum submersum var. submersum: Sie kommt von Europa bis Zentralasien, vom tropischen Afrika bis zur Arabischen Halbinsel, in Florida und auf Hispaniola vor.[1]
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das Zarte Hornblatt bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Wasserzinken (Schlesien) und Zinken (Pommern)[3] sowie Glattes Hornblatt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zartes Hornblatt. auf FloraWeb.de
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 2, ISBN 3- 440-08048-X.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2. Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 166.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zartes Hornblatt. auf FloraWeb.de
- Zartes Hornblatt. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Ceratophyllum submersum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Ceratophyllum submersum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: R. V. Lansdown, 2012. Abgerufen am 24. April 2014.
- Datenblatt mit Fotos.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Ceratophyllum - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 26. Januar 2017.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 392.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 88. (online).